Changemaker Florian Werner: Auch diese Krise geht vorüber
WERNER 1911 und die Mitarbeiter*innen haben schon vor der Pandemie so einige Hürden gemeistert. Schließlich gibt es das Schuhlabel aus dem Pfälzischen Pirmasens seit fast 110 Jahren, was bedeutet: Von Weltkriegen über die totale Fabrikzerstörung bis zur jetzigen Pandemie ist alles dabei. Inwiefern eine nachhaltige Ausrichtung zur Krisenresilienz beiträgt, erklärt Geschäftsführer Florian Werner.
Timing ist alles – und noch besser flexibel
Wir konnten mit wenigen Abstrichen durchgehend produzieren. Abgesehen von einem neuen Stiefel, für den wir keine Stanzmesser mehr bekommen hatten, lief die Produktion. Das haben wir vermutlich unseren kurzen Produktionswegen zu verdanken. Auch das Prinzip, auf lange Partnerschaften zu setzten, hat sicher dazu beigetragen.
Wenn die Corona-Maßnahmen an einigen Stellen zu späteren Lieferzeiten von Material führten, haben wir die Produktionspläne angepasst, und so konnte es weitergehen. Was Händler*innen betrifft, möchten viele spät wie möglich entscheiden, was und wie viel sie bestellen. Das können wir nachvollziehen. Wir kommen unseren Weiterverkäufer*innen entgegen, so gut wir können.
Was lange währt, dem gebührt Vertrauen
Die Kund*innen setzen zurzeit verstärkt auf erprobte, schlichte Modelle. Wir merken, dass Vertrauen, Qualität und Verlässlichkeit wieder wichtiger werden, sowohl was die Produkte selbst, als was auch uns als Hersteller betrifft. Da wir auf langlebige, zeitlose und gut kombinierbare Schuhe setzen, ist der Unterschied zwischen den Designs gering.
Es ist richtig, so viel Normalität wie möglich zu erhalten
Wir wussten im Vorfeld nicht so recht, ob es richtig ist, in einer solchen Phase eine Messe zu besuchen. Darüber haben wir viel gesprochen. Für unser Geschäft und das unserer Kund*innen sind die Messen wichtig. Fotos und Videos sind nicht das gleiche wie das echte sinnliche Erleben von Musterschuhen.
Deshalb, und weil wir auf die Hygienemaßnahmen der INNATEX vertraut haben, haben wir dort schließlich ausgestellt. Wir halten es für die richtige Entscheidung, mit Bedacht so viel Normalität aufrecht zu erhalten wie möglich. Auch diese Krise wird vorübergehen. Verharren ist nicht der richtige Weg.
Das neue Must-have: ein eigener Webshop
Wir unterstützen Businesskund*innen intensiver beim digitalen Verkauf und bieten beispielsweise mehr hochwertige Fotos und fertige Produkttexte an. Unsere Aktivitäten in den sozialen Netzwerken haben wir verstärkt. Auch eine neue Website mit einem Ladenfinder und eigenem Webshop ist im September online gegangen.
Sicherheit in unsicheren Zeiten mit konsequent nachhaltigen Strategien
Wenn die Pandemie eine Veränderung bewirkt hat, dann die unsere bisherige Vorgehensweise noch konsequenter fortzuführen. Wir fühlen uns stark mit unserem Konzept: Die Krise hat gezeigt, auf Nachhaltigkeit und eine europäische Produktion zu setzten ist der richtige Weg.
Zum einen profitieren wir von mehr Spielraum und Flexibilität, als große Konzerne das können. Zum anderen pflegen wir den persönlichen Kontakt zu unseren Produktionen in Rumänien und der Slowakei. Wenn wir maximale Flexibilität beibehalten, kommen wir den nächsten Monaten so gut wie möglich entgegen.